Der Barbaratag - 4. Dezember

Vor vielen hundert Jahren lebte in der Türkei ein reicher Kaufmann. Er hieß Dioskurus und hatte eine wunderschöne Tochter, Barbara. Er liebte sie mehr als alles auf der Welt. Immer wenn er verreisen mußte, brachte er das Mädchen in einen Turm. Auf einer seiner langen Reisen, hörte das Mädchen Geschichten von Jesus und Gott. Alles was sie hörte, gefiel ihr so gut, dass sie sich taufen ließ. Voller Freude erzählte sie ihrem Vater davon, als er von seiner Reise zurückkehrte.

Ihr Vater wurde böse und zornig und aus Liebe wurde Hass. Er war kein Christ und er wollte seine Tochter verheiraten, aber der zukünftige Mann wollte keine Christin heiraten. Dioskorus wußte auch, dass der römische Kaiser die Christen hasste. Aber seine Tochter hatte keine Angst. Sie sagte zu ihrem Vater: Ich fürchte mich nicht zu sterben, denn Gott wird mir neues Leben schenken."

Disokorus wurde so zornig, dass er seine Tochter einsperren liess. Auf dem Weg in das Gefängnis - es war ein kalter Winter - verfing sich das Kleid von Barbara an einem Kirschzweig und er brach ab. Sie nahm den Zweig mit und stellte ihn in ein Wasserglas.

Barbara wurde zu Tode verurteilt und genau an diesem Tag geschah etwas Wunderbares: Der Kirschzweig fing zu blühen an.

"Es war mir, als wärst du tot - aber nun bist du aufgeblüht. So wird es mir auch geschehen. Wenn ich sterbe, werde ich verwandelt zu neuem blühenden Leben."

Am Tag von St. Barbara
da geht das Jahr zur Neige.
Dann trag ins Haus, von fern und nah,
die kahlen Kirschbaumzweige!
Am Tag von St.Barbara 
stell Zweige in die Zimmer!
Dann lacht zur Weihnacht, hier und da,
ein weisser Blütenschimmer.
James Kruess

 

Auch heute noch werden abgeschnitte Zweige in eine Vase gestellt. 
Für diesen Brauch sind Kirschzweige und auch auch die Zweige von Zierkirschen, Zierpflaumen, Mandelbäumchen und sowie Forsythien geeignet. Die Zweigenden längs etwas einschneiden oder etwas breit klopfen - dann kann das Wasser gut aufgenommen werden und die Zweige blühen zu Weihnachten.